Installationen

Installationen sind räumliche Experimente, die den Nutzern erlauben mit haptischen wie sinnlichen Erlebnissen, die Qualitäten der Wechselbeziehung zwischen Körper, Raum und Objekt zu erfahren.

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Silent conquest

Im Belvedere Winterpalais bespielen zeitgenössische Interventionen die üppigen barocken Repräsentationsräume des Feldherren Prinz Eugen dessen Taten ringsum auf Decken- und Wandgemälden festgehalten sind. Mit der Installation „silent conquest“ steht dem prunkvollen Ambiente eine körperlich haptische Intervention gegenüber, die eine lebendige, aneigenbare Architektur ermöglicht. Das Objekt positioniert sich mittig im Raum. Seine haptischen Eigenschaften ermöglichen den Besuchern untereinander und mit dem Raum spielerisch zu interagieren. Das luft- und wassergefüllte Objekt überträgt die Berührungen in ein interaktives Deckengemälde aus Lichtreflexionen. Verstärkt durch einen für das Objekt entwickelten Duft von Yogesh Kumar wird mit dem Lichtspiel ein Moment des Geheimnisvollen und Verführenden geschaffen.

Blindgänger

Anstelle eines Zaunes wird ein linearer Raum geschaffen, der denselben Zweck der Abgrenzung erfüllt, darüber hinaus jedoch auch einen vielfältigen Erlebnisraum für die menschlichen Sinne aufrollt. Das Objekt, das zoniert und separiert, kann durchschritten werden und bildet zugleich den Zugang zum Kulturgelände im Gewerbegebiet. Mit dem Transformationsraum als Durchgang werden die Besucher darauf hingewiesen, dass ein veränderter und neuerdings öffentlicher Bereich betreten wird.

Betonfertigteile setzen sich zu einem gekurvten zylinderförmigen Raum zusammen. Lichtfugen zwischen den Elementen strukturieren das Gefüge und geben Ein- und Ausblicke. Durch die Unterbrechungen dringt tagsüber Licht von außen ein. Bei Dunkelheit leuchtet es von innen heraus. Die nördliche Öffnung zielt wie ein Fernrohr auf die umgebende Landschaft

Noeklius

Die Landschaft Niederösterreichs stellt den Ausgangspunkt für die Installation Noeklius dar – ein räumliches Logo für und von Niederösterreich, das atmosphärisch wirkt und informiert. Die Gestalt der Skulptur leitet sich aus den topographischen Gegebenheiten ab. Für die Umsetztung wurde von einer 3 D-Karte des gesamten Bundeslandes exemplarisch das Flachland als Angelpunkt herangezogen, um der Region ihre Oberfläche wie eine Haut abzulösen und ihr einen eigenen Körper zu verleihen. In einem Mapping-Verfahren erhielt die Oberfläche zur plastischen eine virtuelle Dimension. Informationen zu Orten und Regionen können über Smartphone geortet und über Lautsprecher akustisch wahrgenommen werden.  Ein Simulationsmodell, das den „Planeten“ Niederösterreich lustvoll erfahrbar und erlebbar macht.

Audiolounge

Für die Ausstellung „Trespassing – Konturen räumlichen Handelns“ wurde mit dem Hörobjekt eine Vermittlungsform für zehn Audio-Interviews erarbeitet, die ohne Kopfhörer auskommt. Benutzer werden zum Zuhören und zu Aufmerksamkeit verführt. Scheinbar endlos tiefe Löcher laden ein, hinein zu kriechen und sich im Klang zu verlieren. Es wird ein Raum kreiert, der keine übliche Ausrichtung vorgibt.

Innerhalb der Ausstellung wird die Audiolounge als murmelndes Objekt wahrgenommen. Bei näherem Herantreten sind die verschiedenen Tonspuren klar erkennbar, die aus den Öffnungen herausströmen. Sobald man sich in ein Loch lehnt, versperrt sich der visuelle Kontakt zur Umgebung und wird durch die umgebenden Geräusche des Interviews ersetzt.

Stadtwind

Die Hausnummer 50 in der Schönbrunnerstraße, ein aufgelassenes Obst und Gemüsegeschäft, steht uns für 2 Wochen zur Verfügung.

Wir standen in diesem Raum, der seine ursprüngliche Funktion als Straßengeschäft verloren hat. Diese scheinbare Funktionslosigkeit ist angenehm, macht ihn frei vom Glauben funktionieren zu müssen. Das macht Lust darauf dem Raum etwas hinzuzufügen, einen Infiltrierungsstoff einzublasen, der diesen Ausnahmezustand aktiviert und in das Stadtumfeld transformiert.  Das Glasportal soll herausgenommen werden. Der Wind zieht eine Fährte in das Innere des Raumes. Der leerstehende Obstladen verwandelt sich in einen Raum der Winde einfängt. Es sind die Stadtwinde die ihn davontragen wie einen Traum.

Trinkbrunnen

Für das jährlich stattfindende Höfefest in St.Pölten interpretierten wir die beauftragte temporäre Bar als haptisches Trinkobjekt im öffentlichen Raum.
Der sogenannte „Trinkbrunnen“ wurde aus einer hoch elastischen Dachabdichtungsfolie aus Kautschuk gefertigt. Durch ein Vulkanisierungsverfahren konnte die Folie kraftschlüssig zu einem aufblasbaren Schlauch mit eingeschweißtem Wasserbehälter verschmolzen werden, der mit Wasser gefüllt, zum Kühlreservoir für die Getränke wurde. Das Gewicht des Wasser stabilisiert und verformt das pneumatische Objekt. Zusätzlich werden Bewegungen der lehnenden Barnutzer*innen spürbar über das Objekt weitergegeben.
Zum Schutz wurde der Trinkbrunnen mit einem Netz „eingekleidet“. Ein Rollkoffer für Objekt und Equipment für den Auf- und Abbau sind Teil der Ausstattung.