Kempelenpark & Hawi
Experimentelles Wohnen: Kennenlernen, Kommunizieren, Integrieren
Das Pilotprojekt Hawi, experimentelles Wohnen auf Zeit, entstand im Rahmen des österreichischen Beitrags „Orte für Menschen“ für die Architekturbiennale Venedig 2016. Es entwickelt sich über private Wohnzellen, genannt Hawis, die auf kleinstem Raum einerseits ein Optimum an Intimität bereitstellen, andererseits flexibel je nach Bedarf über bewegliche Elemente geöffnet werden können. Rückzug, Kommunikation, Gastfreundschaft – alles wird mittels weniger Handgriffe rasch ermöglicht. Konzipiert sind die Hawis für die Weite eines Großraumbüros.
Zwischen den Haus-Boxen ergeben sich halböffentliche kommunikative Zonen, die von den Bewohner*innen – im Falle des Pilotprojekts je zur Hälfte Flüchtlinge und Studierende – zusätzlich nach Bedarf gestaltet und benutzt werden können. Auch in den neu konzipierten Küchengeht es um Kennenlernen, um Kommunikation und schließlich Integration. Der zuvor unbenutzte Außenbereich der Büroimmobilie wurde in Form eines Holzstegs erschlossen und das Areal als neu benannter Kempelenpark geöffnet. Die multifunktional bespielbaren Holzplateaus werden zum Treffpunkt – sowohl für die Bewohner, als auch erstmals für die Anrainer. Nach zwei Jahren wurde das Pilotprojekt trotz heftiger Proteste seiner Bewohner*innen aufgrund veränderter Flüchtlingspolitik aufgelöst, die Hawis könnten jedoch jederzeit wieder eingesetzt werden.